Wie funktioniert Diagnostik?

In der Verhaltenstherapie ist eine umfassende, gezielte Psychodiagnostik unerlässlich für die Erstellung des Therapieplans. Nur mit einer genauen Diagnose kann die Behandlung adäquat geplant werden.

 

Hierfür nutzen Psychotherapeuten speziell entwickelte Testverfahren, die meistens als Fragebogen angewendet werden. Am häufigsten werden Patienten oder auch Angehörige dazu befragt, wie sie zu bestimmten Aussagen stehen oder wie intensiv sie bestimmte Symptome erleben. Aus den Angaben wird ein Ergebnis ermittelt und dieses wird wiederum mit Ergebnissen aus Befragungen in der Normalbevölkerung verglichen. Anhand dessen lässt sich dann sagen, ob das Testergebnis des Patienten in Bezug zur Bevölkerung normal ausfällt oder nicht. Fällt es nicht normal aus, d.h. die meisten Menschen der Normalbevölkerung haben nicht so ein Ergebnis wie der Patient, stellt dies ein Anhalt für eine psychische Erkrankung dar oder für eine erhöhte psychosoziale Belastung.

 

Einige Testverfahren dauern relativ lange, da sie sehr umfassend sind. Insbesondere die Interviewverfahren, bei denen der Therapeut vorformulierte Fragen an den Patienten stellt und dann dessen Antwort einschätzt, können manchmal zwei Stunden dauern. Dafür erhält man aber am Ende eine gute Vorstellung davon, welche psychische Erkrankung genau beim Patienten vorliegt. Die investierte Zeit lohnt sich also.

 

Bei Kindern und Jugendlichen wird häufig eine Intelligenztestung vorgenommen, die ebenfalls bis zu zwei Stunden andauern kann. Oftmals können die Ergebnisse auch für gutachterliche Stellungnahmen bei Minderjährigen genutzt werden, etwa wenn es um das Thema Förderung und Schulbetreuung geht.

 

Die Diagnostik dient aber nicht nur zur Diagnosefindung, sondern auch zur Verlaufskontrolle. In der Regel werden zu Beginn, im Verlauf und zum Ende einer Behandlung die gleichen Fragebögen noch einmal ausgegeben. So können Psychotherapeuten überprüfen, ob sich die Symptomatik mit der Zeit bessert, sie stagniert oder eventuell sogar schlechter wird. Dies bietet dann Anhaltspunkte für eine Anpassung des Therapieplans.

Im Laufe der Zeit werde ich hier noch weitere Infos zur Verfügung stellen.