Infos zu Störungsbildern

Es gibt eine riesige Bandbreite an psychischen Erkrankungen oder auch Störungsbildern, wie es in der Fachsprache benannt wird. Dabei sollten sich Patienten durch die Begriffe Störungsbild oder psychische Störung nicht erschrecken oder verletzt fühlen.

 

Unter psychischer Störung versteht man in der Psychotherapie schlichtweg das Ungleichgewicht im Erleben, Wahrnehmen und Verhalten der Menschen. Bei jemanden, der unter einer psychischen Störung leidet, treten bestimmte Verhaltens- und Erlebensweisen häufiger auf als andere. Beispielsweise erlebt ein depressiv gestörter Patient relativ häufig Gefühle der Niedergeschlagenheit, gleichzeitig aber eher selten Gefühle der Zufriedenheit. Im Erleben liegt also eine Störung vor, es ist nicht im Gleichgewicht.

 

Diese Analogie führt auch vor Augen, dass es bei der Behandlung psychischer Erkrankungen nicht darum geht, bestimmte Verhaltens- und Erlebensweisen vollkommen "weg zu kriegen". Ein depressiv gestörter Mensch soll nicht in die Lage versetzt werden, sich nie wieder niedergeschlagen zu fühlen. Es geht vielmehr darum, ein Gleichgewicht zu erlangen, um so Leiden zu vermindern und ein Funktionsniveau zu erhalten oder zu erhöhen. Ein depressiv gestörter Mensch soll also häufiger Gefühle der Zufriedenheit erleben.

 

Das Störungserleben gleicht aber sehr häufig bestimmten Mustern, die wir als Symptome erkennen können. Ein Symptom liegt vor, wenn eine Erlebensweise oder ein Verhalten über eine bestimmte Zeit hinweg immer wieder auftritt. Bei der Depression zum Beispiel muss das Gefühl der Niedergeschlagenheit fast jeden Tag und über die meiste Zeit des Tages hinweg auftreten, und das mindestens 2 Wochen lang. Andernfalls würde man nicht davon ausgehen, dass das Symptom vorliegt.

 

Gruppen von Symptomen bilden dann eine Erkrankung aus. So müssen bei einer Depression noch eine Reihe von anderen Symptomen auftreten, damit man davon sprechen kann, das jemand tatsächlich unter einer Depression leidet. Nur ein Gefühl von Niedergeschlagenheit reicht nicht aus. Das bedeutet im Umkehrschluss: Auch wenn sich ein Mensch mal niedergeschlagen fühlt, heißt das nicht, dass er unter einer Depression leidet und dafür eine Psychotherapie benötigt.

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Im Laufe der Zeit werde ich hier noch weitere Infos zu verschiedenen Störungsbildern geben.