Psychoedukation

Dieser Begriff beschreibt das Vermitteln von Wissen über Erkrankungen in patientengerechter Form. Edukation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet unterrichten. Die Patientinnen und Patienten werden also darüber aufgeklärt,

  1. unter welcher Art von Erkrankung sie leiden
  2. wie sich diese Erkrankung äußert, also wie breit die Symptompallette sein kann
  3. wie man sie behandeln kann und was dafür zu tun ist.

Damit einher geht auch immer die Erstellung eines sogenannten Störungsmodells. In einem Störungsmodell versucht man eine Erklärung zu finden, wieso die betroffene Person überhaupt krank geworden ist. Dafür blickt man in die Biografie und schaut sich an, wie eine Person groß geworden ist, wie die Erziehung aussah, ob es kritische Lebensereignisse gab, wie die Schulzeit verlief und wie die Beziehungen zu wichtigen Menschen, den Eltern, Lehrern, Freunden und Partnern aussahen.

 

Aus diesen Informationen leitet man dann die wesentlichen Lernerfahrungen ab, die die Menschen daraus gemacht haben und die vermutlich zur Entstehung der Erkrankung beigetragen oder geführt hatten. Das Verständnis, wieso sich eine Erkankung gebildet hat, ist wichtig für die Behandlung, weil es die Erkrankung greifbarer macht. Als Betroffener versteht man sie dadurch besser und kann darauf aufbauend neue Wege gehen.